Kunststoffe unterliegen marktüblichen Preisschwankungen. Preisanstiege sind da keine Seltenheit. Wie Sie darauf reagieren können, verraten wir Ihnen in unserem Blogartikel
Der Markt für Kunststoffe unterliegt ständigen Schwankungen und so sind stetige Preisanstiege für den Einkauf von Rohstoffen, Halbzeugen oder Kunststofffertigteilen, in letzter Zeit keine Seltenheit.
Sind auch bei Ihnen die Kunststoffpreise explodiert und Sie müssen nun 600 - 800 € pro Tonne mehr zahlen, als noch vor drei Monaten? Dann sind Sie hier richtig, denn wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten auf, wie Sie dagegen steuern können.
Im Schnitt liegt der Materialeinsatz bei Thermoformern bei grob 50%. Daher ist der Materialpreis ein wichtiger Faktor in der Preisgestaltung. Die Thermoformer haben in der Regel eine Umsatzrentabilität etwa 5%. Das heißt, dass ein Preisanstieg der eingesetzten Kunststoffe um nur 10%, zu einem ausbleibenden Gewinn führen würde. Aus diesem Grund dürfen die Thermoformer die Preisanstiege nicht einfach akzeptieren oder gar völlig ignorieren.
Hier heißt es Gegenmaßnahmen einleiten.
Im Prinzip reden wir hier über eine Dreiecks-Beziehung. Sie als Lohnverarbeiter, Ihr Kunststofflieferant (Extrudeur) und zu guter Letzt Ihr Kunde. Ja, alle drei sind zunächst von der Preissteigerung betroffen. Und alle drei stehen in der Kette zueinander. Zunächst der Kunststofflieferant, dann Sie und nach Ihnen Ihr Kunde.
Sie bekommen die Ankündigung der Preissteigerung von Ihrem Lieferanten.
Was machen Sie als erstes? Stellen Sie sich die Frage, ob der Preisanstieg gerechtfertigt und die Höhe der Preissteigerung marktkonform ist? Hier sollten Sie Ihre Komfortzone verlassen und eine Anfrage an mehrere potentielle Lieferanten versenden, um die Angebote zu vergleichen. Nicht immer sind Preissteigerungen abhängig vom Makrt und so kann ein Wechsel des Lieferanten in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein.
Viele Hersteller haben Sonderverträge, spezielle Ausrichtungen und technische Maschinen, die sich unterscheiden. Allein schon die Ausstoßleistungen bei Extrudeuren können zwischen 400 und 2000kg pro Stunde liegen. Hier gibt es enorme Unterschiede und das wirkt sich letztlich auch auf den Kilopreis aus. Versuchen Sie in Ihrer Anfrage die Größe des gesamten Auftrags, oder die Jahresmenge zu beschreiben, um Sie oder den Auftrag bei der Anfrage so noch attraktiver zu gestalten. Auf diese Weise ist es nicht gerade selten der Fall, dass die Einkaufspreise plötzlich geringer ausfallen, als noch vor der Preisankündigung.
Geben Sie die Preiserhöhungen nachvollziehbar an Ihre Kunden weiter
Nehmen wir an, Ihre Anfragen bei den Lieferanten ergeben ein einheitliches Bild und das Material ist tatsächlich deutlich teurer geworden. Dann ist es spätestens jetzt erforderlich, auf den Preisanstieg zu reagieren, in dem auch Sie die Preise bei Ihren Kunden erhöhen.
Viele tun sich damit schwer den Kunden anzusprechen um die Preise anzupassen. Auch der Kunde akzeptiert einen höheren Preis für die gleiche Ware in der Regel nicht einfach und wird Ihre Preise hinterfragen. Das sollte für Sie aber kein Problem darstellen. Schließlich haben Sie die Preisanstiege im Vorfeld geprüft und diese als gerechtfertigt befunden, daher wird auch der Preis Ihrer Mitbewerber steigen. Sie Ihre Preise können also ganz beruhigt erhöhen.
Was, wenn der Kunden ein Angebot Ihres Mitbewerbers vorlegt, welches unter Ihrem Preis liegt?
Sie müssen nicht der günstigste Lieferant sein! Diese Annahme ist ein absoluter Irrtum!!! Zum einen sollten gerade Sie beurteilen können, ob die Preisdifferenz so hoch ist, dass der Kunde tatsächlich den Lieferanten wechseln würde. Aber nicht nur der Preis bindet einen Kunden dauerhaft. Auch ein guter Service, eine umfassende Beratung, schnelle Lieferzeiten und nicht zuletzt eine gleichbleibend hohe Qualität, können Beweggründe dafür sein, dass Ihr Kunde den höheren Preis akzeptiert. Stellen Sie dem Kunden die Vorteile vor, die Sie Ihm bieten und die diesen Mehrpreis rechtfertigen. Wenn Sie bis jetzt jederzeit TOP Qualität und pünktlich geliefert haben, haben Sie hier sicherlich nichts zu befürchten.